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Über das Projekt
Sitzstreike erhielten durch die Klimakleber*innen eine ganz neue Bedeutung. Manche bezeichneten die Aktivist*innen als mutig und revolutionär, andere ärgerten sich lautstark über ihre Auswirkungen auf den Verkehrsfluss. Klar ist: Klimakleber*innen entwickelten eine gewaltige mediale Schlagkraft. Doch heisst dies im Umkehrschluss, dass weniger drastischer Aktivismus mit fehlendem Engagement und Indifferenz gleichzusetzen ist? Das Projekt "Sitzstreik" möchte das Gegenteil aufzeigen. Durch Bild und Text wird erfasst, wofür Menschen im Stillen kämpfen. Insgesamt geben 15 Porträts Einblick in die vielfältigen Facetten des leisen und doch wichtigen Engagements.
Wir posten schwarze Quadrate, um unsere Unterstützung für die Black Lives Matter Bewegung kundzutun oder kaufen die Margarine einer bestimmten Marke nicht mehr, weil sie Palmöl enthält. Die Zeiten der bequemen Ignoranz sind vorbei, (fundierte) Meinung ist gefragt. Sich allem zu enthalten, da herrscht gemeinhin Konsens, sei verwerflich. Der Druck, der auf uns lastet, ist entsprechend gross. Passiert Aktivismus eher im Stillen oder kämpft man sogar unbemerkt und ganz alleine für eine Sache, fühlt man sich damit schnell inadäquat.
Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, haben wir das journalistische Foto-Projekt „Sitzstreik“ ins Leben gerufen. Im eigens gebauten Fotostudio möchten wir von unterschiedlichen Menschen aus der Schweiz erfahren, wofür sie sich persönlich einsetzen und ihren Anliegen eine Plattform bieten. Dafür werden sie interviewt und symbolisch sitzend porträtiert. Uns interessieren vor allem die persönlichen Geschichten unserer Protagonist*innen, die von individuellen Überzeugungen, leisen Protesten und dem Wunsch nach positivem Wandel erzählen. „Sitzstreik“ soll zeigen, dass nicht jede Form des Aktivismus laut und spektakulär sein muss, um bedeutend zu sein. Es erinnert daran, dass der Weg des stillen Engagements genauso wichtig ist wie laute Demonstrationen und dass selbst scheinbar kleine Handlungen einen grossen Einfluss auf die Welt haben können.
Über uns
Wir, das sind Nora Moussa (links) und Damaris Sulser (rechts), studieren im letzten Semester Multimedia Production mit den Schwerpunkten Branded Motion und Journalismus multimedial an der Fachhochschule Graubünden. Im Rahmen des Studiums haben wir unser Projekt “Sitzstreik” ins Leben gerufen. Unser Ziel war es, mehr über die Studiofotografie zu lernen. Da wir beide auch gesellschaftlich sehr interessiert sind, haben wir versucht, ein Projekt aufzugleisen, das Menschen in ihrer Essenz porträtiert - ihre Struggles, ihre Wünsche und Hoffnungen aufzeigt.
So kamen wir auf das Thema Sitzstreik. Wer streikt, wird bewegt und versucht, etwas zu bewegen. Wer sich für etwas einsetzt, hat immer auch etwas zu erzählen. Wir haben uns dabei den etwas persönlicheren, noch unerzählten Geschichten verschrieben - den verborgenen Kämpfen. In unserem Projekt möchten wir ihnen eine Plattform und anderen einen Denkanstoss geben. Wir hoffen, durch unsere Bild- und Textporträts das Verständnis für unterschiedliche Lebensrealitäten zu fördern und Verbundenheit zu schaffen - dafür setzen wir uns ein.